


Clemens Ascher
Clemens Ascher
Tales of Mystery and Confusion
19.09. - 30.10.2024
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In seiner neuesten Serie „TALES OF MYSTERY AND CONFUSION” 2023 zeigt Clemens Ascher eine Folge von mystisch anmutenden Figuren und fantastischen Wesen, die er mit direktem Blick in die Kamera oder in kryptischem, rätselhaften Tun porträtiert. Immer wieder geht es ihm um Gesten, um Symbole aus kulturellen und gesellschaftlichen Zusammenhängen und deren unterschwellige Signalwirkung.
Aschers Fotografien legen - in ihrer kritischen Auseinandersetzung mit Kontroll- und Kommunikationsmechanismen - verschüttete Erinnerungen an religiöse Rituale, an die magischen Bildwelten des Tarots, auch an Märchen- und Sagengestalten und harlekineske Figuren frei. Die Symbolik bleibt traumartig vage, nur intuitiv zu entschlüsseln: Das Töten roter Würmer, der rote Schuh oder das Prügeln eines haarigen Fleischhaufens schicken den Betrachter auf eine mystische Reise tief in die Randgebiete des kulturellen Gedächtnisses.
Artist Statement
Die Kunst von Clemens Ascher ist vielschichtig und anspielungsreich, sowohl in der Verwendung eines komplexen Symbolismus als auch im Umgang mit dem Medium Fotografie. In seinen Arbeiten setzt er sich kritisch mit verschiedenen Methoden gesellschaftlicher Kontrolle auseinander.
Vom Kapitalismus und der Werbung über den Patriotismus und Nationalismus bis hin zur Religion werden generierte Ideen ebenso wie Ängste, Hoffnungen oder Wünsche in die Köpfe der Menschen implantiert, um sie zu kontrollieren. Seit jeher nutzen solche Kontrollstrukturen starke Symbole, um ihre Glaubenssysteme zu untermauern, was auch der Ausgangspunkt von Aschers Arbeiten ist.
In seinen Fotografien stellt er ähnliche Symbole nach, um diese manipulativen Methoden sichtbar zu machen und zu persiflieren. Er konstruiert eine Parallelwelt, die diese Themen anspielungsreich und in überhöhter Form spiegelt. Wie die dargestellten Glaubenssysteme ist auch diese Parallelwelt vollständig durch Fotocollagen konstruiert. In dieser fiktiven Welt funktionieren die Menschen wie austauschbare Marionetten, die auf einer Theaterbühne spielen.
Die Inhalte wie auch der Arbeitsprozess verweisen auf den konzeptionellen Überbau von Aschers Werk. Formal wirken die beeindruckenden großformatigen Arbeiten malerisch mit stark veränderten Perspektiven und nahezu abstrakten Kompositionen. Sie erscheinen hyperreal, dennoch grafisch reduziert und mit gefälliger Farbpalette. Wie verlockende Bonbons in einem Schaufenster.
Clemens Ascher - geboren 1983 in Tirol, Österreich - arbeitet und stellt international aus. Er lebt zwischen Wien und Innsbruck.