David LaChapelle, Amanda as Andy Warhol's Marilyn (blue), 2007, Color Photography, 50,8 x 61 cm

Made in America

Eröffnungstag
unserer neuen Ausstellung

 

MADE IN AMERICA

Greg Bogin, Eric Fischl, Alex Katz, David LaCapelle, Roy Lichtenstein, Sol LeWitt, Richard Prince, Robert Rauschenberg, James Rosenquist, Philip Taaffe, Andy Warhol


am Freitag, 16. April 2021, 15 - 19 Uhr

 

3D FÜHRUNG:

Weiters gibt es wieder einen virtuellen Rundgang von der Ausstellung. Unter https://my.matterport.com/show/?m=NyxnNU8xnKa können Sie "durchspazieren".

 

Die Galerie Rhomberg präsentiert mit ihrer neuen Ausstellung eine Auswahl der größten und wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts aus den USA. Vorreiter und Pioniere die maßgeblich an der Entwicklung von Kunstrichtungen beteiligt waren, die heute nicht mehr aus Kunstgeschichte wegzudenken sind, finden ihren Platz neben der Generation nach ihnen, deren Kunst ohne ihre Vorreiter nicht möglich gewesen wäre.

Robert Rauschenberg (1925-2008) ist einer der bedeutendsten Vertreter der amerikanischen Nachkriegszeit, er studierte am berühmten Black Mountain College. Seine Arbeiten sind auch wesentlich von Marcel Duchamp beeinflusst, und werden dem Neo-Dadaismus zugeschrieben, er gilt auch als Vorläufer der Pop Art. Unter seinen Zeitgenossen und führende Vertreter der Pop Art zählen auch Roy Lichtenstein (1923-1997), James Rosenquist (1933-2017) und natürlich Andy Warhol (1928-1987). Roy Lichtensteins Abwendung vom abstrakten Expressionismus in den frühen 1950er Jahren, führte ihn zu seinem weltberühmten Stil mit der Verwendung der Benday Dots, jene charakteristischen Pünktchen, die in Zeitungen und Comic-Strips Schattierungen und Struktur erzeugen. Mit dem Koyoto-Preis wurde ihm 1995 eine der höchsten Auszeichnungen für Verdienste um Wissenschaft und Kunst verliehen. James Rosenquist studierte unter George Grosz und Edwin Dickinson an der New Yorker Art Students League. Die frühen Stränge der Pop Art fanden sich vor allem in seinen politisch kontroversen Gemälden, in denen er Kampfflugzeuge oder Atompilze mit Bildfragmenten aus der Konsumwelt und Werbung (Spaghetti, Haartrockner oder Glühbirnen) miteinander verband. Andy Warhol gilt als der Vater der Pop Art und war wie seine schon erwähnten Zeitgenossen stark von den Massenmedien der 1960er Jahre beeinflusst. Die Siebdrucke von Berühmtheiten wie Marilyn Monroe oder Alfred Hitchcock und von Konsumobjekten wie der Campbell -Suppendose machten ihn zu einem der bekanntesten Künstler nicht nur seiner Generation, sondern auch heute noch. Die Kunst von Warhol hatte fundamentalen Einfluss auf die nächste Generation von Künstler wie zB. David LaChapelle.

David LaChapelle (1968) war ein junger Fotograf als er Mitte der 1980er Jahre nach New York ging und dort Warhol und Pop Art kennenlernte. Warhol stellt ihn als professioneller Fotograf für die Zeitschrift Interview an, von da an stieg sein Bekanntheitsgrad stätig. Er entwickelte einen einzigartigen Stil, der durch leuchtende Farben, schockierende Posen und die Kontexte gekennzeichnet ist, in denen er weltberühmte Stars und Models zeigt. "David LaChapelle wird die Arbeiten einer neuen Photographengeneration ebenso beeinflussen wie Richard Avedon. Vieles von dem, was uns heute vertraut ist, hat er initiiert." - Amy Spindler, The New York Times

Auch Alex Katz (1927) fand zu seinem unverwechselbaren Stil inmitten der dynamischen Kunstszene in New York der 1950er und 60er Jahre. Seine Markenzeichen sind glatt aufgetragene Farben und „Flachheit“, eine konsequente Zweidimensionalität der Gemälde. Die Arbeiten von Katz gingen der Pop Art voraus, aber seine Auseinandersetzung mit der von Fernsehen und Werbung geprägten Kultur Mitte des 20. Jahrhunderts rechtfertig eine Situierung als Vorreiter des Pop Art und Modernen Realismus.

Der in der damaligen Panamakanalzone geborene Richard Prince (1949), zog in den 70er Jahren nach New York als Fotograf für einen Zeitschriftenverlag. Er ist ein maßgeblicher Vorreiter der Appropriation Art, wurde vor allem bekannt durch Fotografien von Werbungen, ein Prozess den er „wieder-fotografieren“ nannte. Prince eignete sich so Bilder aus der Welt der Werbung, Unterhaltung oder später auch den sozialen Medien an und testet damit die Grenzen von Authentizität und Eigentümerschaft. Damit schuf er einen Bogen zwischen Pop Art und Appropriation Art.

Philip Taaffe (1955) macht sich in den 1980er Jahren als Hauptvertreter der Appropriation Art einen Namen. Er eignet sich in dieser Zeit Werke anderer Künstler an und überführt sie in etwas Neues und Eigenes. Ellsworth Kelly, Barnett Newman oder Bridget Riley liefern die Ausgangspunkte für dieses Verfahren, das stets das Ornamentale sucht. Das Ornament ist ein Schlüsselbegriff für das malerische und grafische Oeuvre von Philip Taaffe

Einer der weiteren Pioniere der Kunstgeschichte, der in der aktuellen Ausstellung vertreten ist, ist Sol LeWitt (1928-2007), der als Vorreiter des Minimalismus und der Konzeptkunst gilt. Seine berühmte, aus offenen, modularen Würfeln bestehende Series sowie seine theoretischen Schriften begründeten seinen anhaltenden Einfluss auf die zeitgenössische Kunst. Sol LeWitt gegenübergestellt ist der abstrakte Maler Greg Bogin (1965), ein Schüler von Julian Schnabel, dessen Arbeiten sehr stark vom Minimalismus und der Farbigkeit des Pop Art beeinflusst sind.

Der Maler, Grafiker und Bildhauer Eric Fischl (1948) rechnet zu den bedeutendsten Vertretern der zeitgenössischen Figuration. Sein Oeuvre ist durch einen figurativen, an den amerikanischen Realismus Edward Hoppers anknüpfenden Stil gekennzeichnet und von intensivem, aber naturalistischem Kolorismus geprägt. Thematisch widmet er sich in seinen oft schnappschusshaft komponierten Gemälden und Grafiken, die häufig die Ausschnitthaftigkeit von Videostills oder Filmszenen aufweisen, dem Menschen. Der Künstler entlarvt die insbesondere sexuellen Phantasien, die sich unter der Oberfläche des Alltäglichen und Gewöhnlichen verbergen und bindet durch kompositorische Kunstgriffe auch den Betrachter in die Bildwelten ein.