


Heidi Popovic
Heidi Popovic
Serail
04.06.2020 – 09.07.2020
Finissage am 09. Juli 2020 um 19 Uhr
Mit „Serail“ präsentiert die Galerie Rhomberg die neusten digitalen Arbeiten von
Heidi Popovic. Seit 2005 kehrt der Künstler immer wieder nach Istanbul zurück
wo die gesammelten Eindrücke der orientalen Formensprache ihn zu neuen
Arbeiten inspirieren.
Christian Pölzler hat mit Heidi Popovic nicht nur eine Künstler-persona erschaffen,
sondern auch eine Marke mit Wiedererkennungswert. „Heidi“ soll uns nicht nur an den
Schweizer Kinderstar erinnern, der Name ist in seinen Wurzeln europäischer dennoch
internationaler weit verbreitet und bekannt. „Popovic“ ist inspiriert von
dem Psychiater Nikita Popowitsch aus der Woody Allen Komödie „Was gibt’s Neues,
Pussy?“
Als „Serail“ werden osmanische Paläste bezeichnet die vor allem im 18. Jahrhundert in
Mitteleuropa als Inbegriff exotischer osmanischer Hofkultur galten. Während seinen
Aufenthalten in Istanbul entstanden Skizzen und Entwürfe für einen Bilder-Zyklus nach
Mozarts Singspiel „Die Entführung aus dem Serial“. Als Grundlagen dienten Fliesen und
Stoffmuster der türkischen Paläste und Moscheen. Diese wurden von dem Künstler
aufgenommen und mit Eindrücken des gegenwärtigen Alltags neu interpretiert. Seine
Erfahrungen als Textildesigner, die er vor einem Studium machte, konnte der Künstler
auch miteinfließen lassen.
Die digitalen Muster, die Heidi Popovic kreiert, basieren auf muslimischer Tradition,
werden jedoch kombiniert mit alltäglichen Gegenständen oder Symbolen anderer
monotheistischer Religionen. Mit „After the Party“ gibt uns der Künstler einen Blick auf
die Tischplatte des letzten Abendmahls am Morgen danach. Das Muster des Tisches
erinnert ganz stark an Orientteppiche oder -fliesen, nur der Titel gibt Hinweis auf die
christliche Symbolik und Zigarettenstummel bringen uns zurück in die Gegenwart.
Vor allem im letzten Jahr galt sein Hauptinteresse der osmanischen Palastarchitektur des 19. Jahrhunderts (Dolmabahçe, Beylerbeyi, Küçüksu, etc..), was man auch in der Arbeit „Foyer“ wiedererkennt. Eine Anspielung auf die Schönheit solcher Architektur die durch absurde Gegenstände wie einem Feuerlöscher gestört werden. Die digitale Neuinterpretierung des osmanischen und muslimischen Formenrepertoire von Heidi Popovic erinnert stark an PopArt. Nicht nur die Farbigkeit und die Wiederholung, auch durch die Spiegelung der heutigen Gesellschaft durch Alltagsgegenstände.